Bei den tropischen Sommertemperaturen beschäftigt mich natürlich als Hochzeitsfotograf ein Thema im Sommer ganz besonders: Welche Temperaturen halten moderne DSLR-Kameras aus? Gerade die Ersatzkamera liegt während der gesamten Hochzeit im Auto und einen Schattenparkplatz findet man nur selten. Werfe ich einen Blick in die Bedienungsanleitung meiner Canon EOS 6D, ist dort ein Betriebstemperaturbereich von 0 °C bis 40 °C bei einer Feuchtigkeit von höchstens 85 Prozent angegeben. Diese Temperaturen erreicht man schon im Schatten, im Auto wird es noch wesentlich wärmer. Außerdem schreibt Canon wörtlich „Lassen Sie die Kamera nicht an stark aufgeheizten Orten, wie in einem direkt in der Sonne geparkten Fahrzeug, liegen. Hohe Temperaturen können zu Fehlfunktionen der Kamera führen„. Die vorhin genannten Temperaturen gelten aber, wenn die Kamera eingeschaltet ist, Lagertemperaturen können daher sicherlich weitaus höher sein.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass diese Aussagen in Handbüchern übertrieben sind, da sich die Kamerahersteller wie Canon, Nikon und Sony auch rechtlich absichern müssen. Natürlich würde ich es auch vermeiden eine Kamera im Auto offen liegen zu lassen. Wird jedoch eine Fototasche oder ein Rucksack verwendet, erhitzt sich die Kamera deutlich weniger. Von Kühltaschen würde ich dagegen Abstand halten, da eine Kondensation für die Elektronik sicherlich nicht gut ist. Höre ich also als Hochzeitsfotograf bei 40 °C auf zu fotografieren? Sicherlich nicht, allerdings würde ich die Kamera auch nicht eingeschaltet längere Zeit auf einem Stativ stehen lassen, um eine Zeitraffersequenz aufzunehmen. Würden Kameras bei über 40 °C aber tatsächlich versagen, wie kommt es dann, dass es reihenweise Aufnahmen aus Dubai oder den Wüsten dieser Erde gibt?
Welche Kameraprobleme können bei Kälte auftreten?
Bei meinen Zeitraffer-Aufnahmen fotografiere ich öfters mitten in der Nacht den Sternenhimmel oder die Milchstraße. Dabei sind Temperaturen von -10 °C keine Seltenheit. Von den empfohlenen 0 °C und höher bin ich also weit entfernt und dennoch hatte ich da noch nie einen Ausfall zu beklagen. Allerdings sollte man bedenken, dass Nachts die Luftfeuchtigkeit stark ansteigen kann und dadurch die Linse schnell beschlägt. Für diesen Fall gibt es aber auch eine einfache Lösung: Luftaktive Handwärmer bzw. Aktivkohlewärmer reagieren erst beim Öffnen der Packung durch den Sauerstoff und geben ganz ohne Batterien für viele Stunden Wärme ab. Diese können mit einem Luftpolster und einem Gummiband an dem Objektiv befestigt werden und heizen so das Objektiv und die Kamera.